High Speed Telegraphy Team Germany (DARC) | ||
Geschichte Das Team Meisterschaften |
Das CW-Treffen in Erbenhausen war wieder ein voller Erfolg. Das Hotel war ausgebucht, es waren am Samstag weit über einhundert Hobbyfreunde im Hause, teils mit "Anhang". Auch der Wettergott war frohgelaunt - anders als in 2002, als wir im Nebel saßen und Sonntag im Schnee abreisten. Diesmal konnten wir auch die Gegend genießen. Wenige Schritte westlich vom Hotel liegt die Kuppe des Ellenbogens, von dem aus man in 13 KM Entfernung die Wasserkuppe in Hessen sehen kann. Ein Naturlehrpfad um den Ellenbogen lädt zu einem etwa einstündigen Spaziergang ein. Am Freitagabend fand das traditionelle HSC-Treffen statt. Der Sekretär des HSC, Jens Sperling, DL7AKC, berichtete kurz über die Entwicklung des Clubs im vergangenen Jahr, anschließend wurden diverse Regeländerungswünsche für den HSC-Contest und den Marathon besprochen und abgestimmt. Die Regeln des Marathons bleiben unverändert, der HSC-Contest wird ab 2004 mit einer stark veränderten Ausschreibung durchgeführt, die rechtzeitig bekannt gegeben wird. Der HSC-Contest im November findet also noch nach den alten Regeln statt. Achten Sie hierzu bitte auf die aktuellen Veröffentlichungen des HSC im CQ DL, im monatlichen Bulletin auf 40 und 80 Meter sowie auf unserer Webseite. Für das nächste CW-Wochenende ist angedacht, das HSC-Treffen auf den Samstag zu verlegen, um auch den Tagesbesuchern die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Am Samstag begannen die Telegraphiewettkämpfe im Rahmen des Deutschen Telegraphie Pokals. Organisiert und durchgeführt wurde er wieder von Mathias Kolpe, DL4MM vom DARC Referat DX und HF-Funksport, Sachgebiet Schnelltelegraphie. Tatkräftige Unterstützung leitsteten wieder AGCW, RTC und HSC. Das Wettkampfprogramm bestand aus drei Wertungen mit je zwei Teilwettkämpfen. Beim Hörwettkampf wurden wie schon in den vergangenen Jahren beginnend bei PARIS-Tempo 100 je eine Minute Buchstabengruppen sowie ab PARIS-Tempo 150 eine Minute Zahlengruppen gehört. Das entspricht ca. 80 realen Zeichen pro Minute, und dürfte für alle die ihre Amateurfunkprüfung noch mit 60 BpM abgelegt haben, kein wirkliches Problem sein. Mit wachsenden Tempo kommt dann das Problem hinzu, dass man das Tempo meist noch hört, aber eben nicht mehr lesbar zu Papier bringen kann. Der Trend geht hier zum Mitschreiben auf dem Notebooks. Aber auch das verlangt natürlich etwas Übung, um dabei nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Die drei besten Texte, sauber abgeschrieben, werden zum Schluss zur Wertung eingereicht. Dieses Jahr war der Andrang auf den Hörwettbewerb groß, so dass zwei Durchgänge durchgeführt werden mussten. Bei der Gebewertung gilt es, in jeweils einer Minute einen Buchstaben- sowie einen Zifferntext so schnell und gut als möglich zu geben. Was im heimischen Shack noch ganz locker geht, bereitet unter Aufsicht der Geberichter schon etwas mehr Probleme. Wichtig ist eben, nicht nur schnell, sondern auch fehlerfrei und in guter Qualität zu geben. Aber die meisten Teilnehmer hatten das ganz gut im Griff, viele starten ja auch schon seit einigen Jahren. Als Geberichter leisteten Oscar Verbanck, ON5ME (Präsident der EUCW, sowie Vorsitzender SHSC und EHSC), sowie Ullrich Strate, DF4KV, wieder eine hervorragende Arbeit. Dieses Jahr konnten wir auf ein von DF4KV neu gebautes Gerät für den Gebewettkampf zurückgreifen, welches auch bestens funktionierte. Die Amateurfunkwertung besteht aus den beiden Teilwettbewerben mit den bekannten CW-Computerprogrammen RUFZ und PED. Bei RUFZ geht es um das High-Speed-Hören von einzelnen Rufzeichen ohne QRM. PED dagegen legt den Schwerpunkt auf die Fähigkeit des QRM-Hörens. Beide DOS-Programme sind sehr einfach zu bedienen. Wer sie gerne einmal probieren will, kann sich diese unter http://www.darc.de/referate/dx/fgdt.htm herunterladen. Für RUFZ existiert dort auch eine internationale Topliste mit mittlerweile über 600 Einträgen aus aller Welt. Für PED gibt es eine ähnliche Topliste. Aus der Summe der drei Teilwertungen wird die Gesamtwertung berechnet. Petra Pillgrim, DF5ZV, gelang der Sieg in allen Wertungen bei den Frauen, und wurde damit souverän auch wieder Gesamtsieger. Bei den Männern konnte Fabian Kurz, DJ1YFK, (immer noch Junior) dieses Jahr knapp vor Heinrich Langkopf, DL2OBF, gewinnen. Frisch in die Seniorenklasse männlich ist Arno Polinsky, DL1CW, gerutscht.. Als jüngster Senior konnte er Joachim Hetzer, DJ5AA, diesmal auf den zweiten Platz verweisen. DL2OBF und DL1CW werden Deutschland im Juni bei den High Speed Telegraphy Worldchampionships in Minsk, Weißrussland vertreten. Ansonsten, die Teilnehmerzahl ist wiederum leicht gestiegen, der Trend nach oben, der Trend nach oben ist also intakt ! Dank der großzügigen Unterstützung durch Sponsoren konnten in Abhängigkeit von der Platzierung wieder wertvolle Sachpreise verliehen werden. An dieser Stelle (ohne Nennung einer Reihenfolge) nochmals Dank an die CQ DL (tnx DB2HR) sowie dem Theuberger Verlag / FUNKAMATEUR (tnx DGØZB). Höhepunkte waren die vielfältigen Vorträge und der Sked mit Felix J. Riess, DL5XL / DP1POL, der als Elektroniker auf der Georg-von-Neumayer-Station auf 70°39' Süd / 08°15' West an der Überwinterung teilnimmt. Da die Anreise zum CW-Treffen recht umständlich gewesen wäre, hat er in diesem Jahr auf seine Teilnahme verzichtet. Per Funk wollte er aber wenigstens dabei sein. Wenn er in seiner Freizeit auf dem Band erscheint, ist immer etwas los. Wir haben daher einen Sked vereinbart, dessen Zeit und Frequenz vorher nicht bekannt waren. Felix hat am Samstag die Bake DKØTEN beobachtet und dann, als sie bei ihm gut zu hören war, per Internet-Standleitung via Satellit eine SMS mit den Skeddaten auf mein Handy geschickt (der Postweg schied leider aus, weil es bei Felix einfach kein Postamt gibt und das Postschiff der Nachbarn - einige hundert Kilometer entfernt - nur alle paar Wochen vorbeikommt. Da nutzten wir doch gern die moderne Technik zur Pflege einer alten Betriebsart). Bei diesem Sked zeigten sich wieder einmal die Vorzüge von CW. Es klappte auf Anhieb auf 10m mit 579, dann wechselten wir auf 12m (569) und schließlich auf 17m (549). Leider mussten wir 15m auslassen, weil wir in Erbenhausen nur eine FD4 aufgebaut hatten. Die war auch noch quer zu Felix gespannt, also für die höheren Bänder nicht optimal. Da uns der wirklich belastbare Wirt schon eine Leiter zur Verfügung gestellt hatte wollten wir ihn nicht auch noch nach einer Motorsäge fragen, um den Vorgarten "skedgerecht" umzugestalten. Wir wollen ja noch mal wiederkommen dürfen. Gerät in Erbenhausen war ein Yaesu FT-890 mit 100 Watt und Junkertaste. Die Vorträge waren diesmal bunt gemischt. Den Anfang machte Wolfgang Borschel, DK2DO, mit einem Referat über Endstufen für den CW-Betrieb. Er ist Autor des Buches "Koaxialröhren und Topfkreise" aus dem DARC-Verlag. Auch für den mit der Technik nicht so vertrauten OP wurden die Unterschiede zwischen verschiedenen Bauformen gut verständlich aufbereitet. Von ihren DXpeditionen berichteten Fabian Kurz, DJ1YFK (8Q7ZZ) und Falk Weinhold, DK7YY (A61AJ und STØRY) mit anschaulichen Bildern. Früher sagte man "Dia-Vortrag", heute kommen die Bilder aus dem Laptop via Beamer. Laptop und Beamer stellte uns Bernd Rahmann, DK1DU, zur Verfügung. Er berichtete über seine Erfahrungen als CW-Ausbilder und ging ausführlich auf Motivationsstrategien für Anfänger ein. Schwierig sei weniger das Lernen an sich, sondern das "Lernen wollen". Seit Jahren kümmert er sich darum, diesen Wunsch auszulösen und dann mit einem Kursus zu begleiten. Er hat umfangreiches Material auf einer CD zusammengestellt, unter anderem einen kompletten CW-Kurs und ein selbst geschriebenes Lernprogramm. Wir werden im Gespräch bleiben und hoffen, dass wir dem Material von OM Bernd zu einer weiteren Verbreitung verhelfen können. Zum Abschluss führte Jens Sperling, DL7AKC, das Video der DXpedition D68C vor. Er hielt vor zwei Jahren noch auf der Fuchskaute hierzu einen selbstgemachten Diavortrag, das Video war zu der Zeit noch nicht fertig. Der Ablauf war seitens des Hotels optimal, es wurden keine Klagen bekannt. Unterkunft und Verpflegung sind preiswert und wir können ungestört unserem Hobby fröhnen. Einige OPs haben ihren QRP-TRX mitgebracht und Langdraht-Antennen aus dem Zimmerfenster zum nächsten Baum gespannt. Einige haben auch Antennen an die Dachrinnen geschraubt. Auch Camping- und Wohnmobilfreunde sind gern gesehen. Entsprechende Versorgungseinrichtungen stehen zur Verfügung. Wir werden das CW-Treffen 2004 wieder im "Eisenacher Haus" veranstalten. AWDS 2004! Kai-Uwe Hoefs, DL1AH Mathias Kolpe, DL4MM Jens Sperling, DL7AKC |